Moderatoren von Radio Bochum versuchten sich während des Streiks der angestellten Lehrer an einer Stunde Chemieunterricht – und konnten dabei feststellen, dass gute (Chemie)-Lehrer unverzichtbar sind.

Die vier „Vertretungslehrer“ von Radio Bochum hatten im Vorfeld der Stunde drei schöne Versuche herausgesucht, die sie mit den SchülerInnen des Grundkurses Chemie a/b in der Stufe 9 durchführen wollten. Die Reinigung von Geldstücken mit Hilfe einer Salz-Essig-Mischung, die speziellen Eigenschaften von Maisstärke in Form einer sogenannten „nicht-newtonschen Flüssigkeit“ und zum krönenden Abschluss das Mentos-und-Cola-Experiment (draußen auf dem Schulhof, damit nachher nicht der ganze Chemieraum klebt).


Die Moderatoren waren dann aber doch ganz glücklich, dass sie von uns unterstützt wurden, indem sie von uns einen Schnellkurs in die wichtigsten Verhaltensregeln beim Experimentieren bekamen, und wir ergänzendes Material aus der Sammlung für die Versuche organisierten. Leider hatten sie in der Kürze der Zeit zwar die Haushaltschemikalien für die Experimente einkaufen können, aber die Versuche selber noch nicht durchgeführt. Was sonst im Unterricht natürlich nicht geht, stellte in dieser Stunde aber kein Problem dar, denn wir Fachlehrer hatten ein Auge auf das Geschehen: Naturwissenschaftlicher Unterricht unterliegt nämlich gerade beim Experimentieren besonderen Bestimmungen, und die kennt ein Chemielehrer sehr genau. So konnten sich die Moderatoren ganz gelassen um den Spaß ihrer Zuhörer und SchülerInnen kümmern.


Die SchülerInnen ihrerseits zeigten aber auch schnell, dass sie beim Thema Sicherheit auf zack sind! (Audio: Radio Bochum Mitschnitt) Die Moderatorin setzte die Hinweise professionell um, und von da an wurde sehr sicher und mit Spaß Geld „gewaschen“, bunte Stärkepampe auf ihre Eigenschaften untersucht und zu guter Letzt dann auch die „Colafontäne“ auf dem Schulhof gezündet. Leider fiel dieses Abschlussexperiment etwas schwächer aus als gedacht, aber (wie die Moderatorin bereitwillig zugab), das lag eben am „vorher nicht ausprobieren“. (Siehe Video: Radio Bochum Mitschnitt) Zum Glück konnten die SchülerInnen des Chemiekurses auch hier helfend eingreifen, und danach nicht nur erklären, warum das Experiment nicht geklappt hatte, sondern auch noch einige Tipps für eine Verbesserung geben.

Insgesamt hat die Stunde den SchülerInnen, aber sicher auch den Moderatoren von Radio Bochum einen Riesenspaß gemacht. Die Moderatoren haben dabei gemerkt, wie schwer richtig guter Unterricht sein kann, und die SchülerInnen haben gelernt, dass sie ihr im Chemieunterricht erworbenes Wissen doch schneller und besser anwenden konnten als so mancher von ihnen wohl gedacht hatte.

Und vielleicht möchte Radio Bochum ja nochmal vorbeikommen und das Cola-Experiment erneut durchführen? Diesmal in der verbesserten Form natürlich. Wir würden uns freuen!

Fabian Heyers