Zeit der Krabben - von Hanna Jansen

Empfehlung aus der Bücherei
Cynthia muss wieder wie früher ihrer Mutter helfen, die für die kleine Pension des Onkels als Köchin arbeitet. Eindringlich beschrieben werden die so ganz anderen Lebensumstände auf der Insel. In einer der ersten Szenen wacht Cynthia auf von dem Scharren der Krabben, die auf ihrem Weg zum Meer, wo sie ihre Eier ablegen, über ihr Haus krabbeln und die sie auf dem Rückweg für die Küche einsammeln muss. ( diese Krabbenwanderung gibt es übrigens wirklich!)
Nach und nach merkt sie, dass die heile Welt ihrer Kindheit nicht mehr existiert. Da ist der von ihr früher so bewunderte Vater, der jetzt arbeitslos ist, das dringend benötigte Geld vertrinkt und verzockt, eine Geliebte hat und schließlich die Familie verlässt.  Da ist der junge Mann, in den sie sich verliebt, obwohl sie ahnt, dass er in kriminielle Geschäfte verwickelt ist und da ist der Streit in der großen Familie, dessen Ursprung Cynthia erst jetzt versteht.

Als zweiter Erzähler, dessen Gedanken und Beobachtungen in Kursivschrift erscheinen, fungiert Perro, eine junger Mann, der vor Jahren die Insel verlassen hat um zu studieren. Er kommt als Gescheiterter zurück abhänig von Drogen und Alkohol. Der Drogenschmuggel und -krieg ist es auch, der in dem Buch eine wichtige Rolle spielt.

Auch wenn ich das Buch etwas düster fand, ist es doch spannend zu lesen, man kann sich gut in die Gefühlswelt der Heldin hinein versetzten und ihren Drang aus dieser kleinen Inselwelt zu fliehen gut nachvollziehen. Letztendlich endet das Buch auch mit einem Funken Hoffnung.

Ich würde es allerdings erst ab Klasse 9 empfehlen.




( ab 15 J.)