Das Sprachdorf

Das Sprachdorf fand nun seit 1996 zum vierten Mal jährlich statt. Hierbei werden die Schüler der "dritten Klasse" (diese entspricht der 9. Klasse in Deutschland. Die Niederländer gehen 6 Jahre zur Grundschule und dann wird wieder von vorn angefangen zu zählen) auf ihre Kenntnisse in Französisch, Englisch und Deutsch von älteren Schülern höherer Klassen geprüft und können damit ihre Zensur im jeweiligen Fach um ca. eine Note verbessern. Dafür werden mit viel Dekoration Stände aufgestellt, die verschiedene Alltagssituationen darstellen (z.B.: Markt, Zeitungsredaktion oder Restaurant). Die Prüflinge müssen als Kunden, Touristen, Befragte usw. in der jeweiligen Sprache Aufträge erledigen, die sie von ihren Sprachlehrerinnen und –lehrern bekommen hatten. Wir als (sozusagen) "special guests" mussten jeweils zusammen mit unseren holländischen Partner(inne)n die Deutsche Juri spielen und die Prüflinge beurteilen.

Es gab drei verschiedene deutsche Stände - jeweils zweimal, damit je sechs niederländische Schülerinnen oder Schüler gleichzeitig geprüft werden konnten: das Fremdenverkehrsamt, den Marktstand und die JUMA-Redaktion Im Fremdenverkehrsamt sollten die Schüler sich vorstellen, sie seien zum ersten Mal Touristen in Bochum und wollten beim Verkehrsamt diverse Informationen über Straßen und Geschäfte in der Stadt einholen. Am Gemüsestand sollten die Prüflinge für 5,- DM Gemüse einkaufen (Das Gemüse war übrigens echt!!!), dazu hatten sie einen kopierten 10-DM-Schein.Außerdem sollten sie, wenn sie vom Verkäufer (also von uns) auf ihre Kleidung oder das Wetter angesprochen werden, Rede und Antwort stehen. Am JUMA-Stand (JUMA steht für Jugendmagazin – eine deutsche Zeitschrift) mussten die geprüften Schüler so tun als nähmen sie an einer Umfrage teil. Im großen und ganzen schlugen sich die Schüler sehr tapfer, und dafür, dass sie erst eineinhalb Jahre Deutschunterricht nehmen, sind ihre Deutschkenntnisse wirklich beachtlich. So kam es, dass wir eher selten eine schlechte Beurteilung notieren mussten.