Der Prüfungstag war nicht die einzige
Gelegenheit zu Kontakten mit niederländischen Schülerinnen und Schülern. Vielmehr waren
alle Deutschen in niederländischen Gastfamilien untergebracht, wodurch eine lückenlose
Betreuung rund um die Uhr gewährleistet war.
- Danke! -
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Ein Schüler erzählte während der
Rückfahrt im Zug, seine Gastmutter habe ihn abends gefragt, wann er auf- stehen wolle,
wie lange er im Bad brauche, was er gerne esse und was er trinken möchte und schon
nach- dem er zum zweiten Male geantwortet hatte "da richte ich mich nach Ihnen",
sei die Gastmutter beinahe verzwei- felt. Er musste zu der Erklärung anset- zen:
"Wenn ich nun schon einmal in den Niederlanden bin, dann möchte ich auch
niederländische Sitten und niederländisches Essen kennenlernen und nicht essen, wie in
Deutschland."
Danach konnte er sich der niederlän- dischen Spezialitäten kaum noch erwehren. |
Eine andere Anekdote erzählten zwei
Schülerinnen, deren Gastgeberinnen erst fünfzehn Jahre alt waren. Bei der abendlichen
Suche nach einer Kneipe, die Platz für sechzehn Personen bot, trat das Problem auf, dass
viele Türsteher Ausweise kontrollierten, so dass den nicht-volljährigen
niederländischen Schülerinnen dann regelmäßig der Zugang verweigert wurde. Dennoch
haben sie nicht aufgegeben, die deutschen Gäste durch nahezu ganz Rotterdam geschleust
und letztlich ein Jugendzentrum gefunden, das sowohl Platz für alle bot als auch für
Minderjährige zugänglich war.
Eingeweihte wissen, dass zwei deutsche Schülerinnen in diesem Jugendzentrum beinahe die
Nacht hätten verbringen müssen, weil die Gruppe zunächst ohne sie fortgegangen war
aber natürlich fiel der Verlust schon an der nächsten U-Bahn-Haltestelle auf und
die Schülerinnen wurden von der ganzen Gruppe wieder eingesammelt.
- Soviel zum Abendprogramm, das die niederländischen Schülerinnen und Schüler selbst
organisiert hatten.
Das Tagesprogramm war ebenfalls
perfekt durchgeplant: Jeder bekam einen genauen Zeitplan (hatte zur Sicherheit zusätzlich
eine niederländische Ansprechpartnerin dabei) und zwischen den Einsätzen als
"echter Deutscher" im Sprachdorf wurden ständig Getränke, Häppchen und/oder
Brötchen gereicht.
Bemerkenswert fanden wir vor allem die Brötchen, da diese sich was die Masse des Belags
anging, durchaus mit doppelten Burgern messen konnten. |
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