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Aller guten Dinge sind drei

oder mehr...

 

Am 16. März 2000 war es wieder so weit: fünf Mädchen und vier Jungen fanden sich zusammen mit ihrer Reisebegleitung (zwei Lehrkräften) am Bahnhof Wattenscheid ein, um zum dritten Mal unsere Partnerschule in Rotterdam zu besuchen.

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Gut drei Stunden später saßen wir bei Cola und Brötchen im Französischraum des Emmauscollege und planten das Sprachdorf 2000. Hundertundfünfzig niederländische Schülerinnen und Schüler sollten am nächsten Tag von uns auf ihre (mündlichen) Deutschkenntnisse geprüft werden.

- "Wie sollen wir beraten?" "Können wir die überhaupt verstehen?" –

Bevor es an den Aufbau des Sprachdorfes ging, zeigten acht hübsche Niederländerinnen (unsere Gastgeberinnen) uns ihre Schule: den Computerraum, die Baustelle, wo demnächst eine neue Turnhalle entsteht, die Schülerspinde, den Bildschirm, über den der Vertretungsplan flimmert, ... und auch die sauberen sanitären Einrichtungen, die nicht nur ausreichend Toilettenpapier boten, sondern auch Seifenspender und echte Handtücher.

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Am Abend waren im Bowling-Center Rotterdam sportliche Fähigkeiten gefragt. Bo war der Star, aber Klaudius und Herr Jansen siegten im Team.

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Am nächsten Morgen war das Sprachdorf kein Problem: Gut, am Gemüsestand wechselten ständig die Preise. Die Niederländer fanden die Frage nach dem Wetter unmöglich. Das Bewerten der niederländischen Schülerinnen und Schüler war weniger schwierig als erwartet. Schließlich stand jedem von uns eine niederländische Oberstufenschülerin mit Rat und guter Laune zu Seite.

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Mittags trafen wir uns zum kulturellen Teil am Basketballplatz vor dem Emmauscollege, um das Zentrum von Rotterdam einmal bei Tageslicht (und geöffneten Geschäften ....) zu besichtigen. Wir bestaunten die architektonischen Besonderheiten der "Kubuswohnungen" in der Nähe des Alten Hafens. Diese auf die Spitze gestellten Würfel sind komplett als Wohnungen eingerichtet. "Hier könnte ich nicht wohnen, auch wenn es gut aussieht." sml_basket.jpg (3987 Byte)
sml_girlpower.jpg (4222 Byte) Nach dem Architekturprogramm ging es in die Shopping-Meile ("koop-goot, wie die Rotterdamer sagen). – Endlich Zeit für unser aller Hobby: "Geschäftebummel" wurde bei der Vorstellungsrunde am Donnerstag sowohl von den niederländischen Gastgeberinnen als auch von uns am häufigsten als beliebte Freizeitbeschäftigung benannt.

Martin wurde eingeladen, weil er kein niederländisches Geld hatte. Lukas hat ein preiswertes und nützliches Shampoo erworben.

Dann ging es mit der U-Bahn zurück zum Emmauscollege, denn nun musste aufgeräumt werden. Für den raschen Abbau unseres Sprachdorfes wurden wir gelobt. Zum Dank für unsere Mithilfe verwöhnte unsere Parnterschule uns mit einem chinesischen Büffet. Direkt nach dem Essen mussten wir zum Bahnhof Rotterdam Alexanderpolder aufbrechen. "Warum müssen wir denn jetzt schon weg?" "Können wir nicht wenigstens für dieses Wochenende hierbleiben?" "Das darf doch nicht wahr sein!" "Zwei Tage sind viel zu kurz ..." – so die vielstimmigen Kommentare. sml_aufgeräumt.jpg (3587 Byte)

Zur Erklärung sei gesagt, dass in diesem Jahr die Phase des schüchternen Fremdelns besonders kurz war, weil die Niederländerinnen und wir uns von Anfang an fantastisch verstanden haben: Wir hatten dieselben Interessen, dieselben Mode-Vorstellungen und konnten über dieselben Sprüche lachen. - Jacqueline (aus Wattenscheid) und Kim (aus Rotterdam) haben sogar ihr Glitzerpuder geteilt. -

sml_gruppeaußen.jpg (4647 Byte) Kurz: Seit der Vorstellungsrunde waren wir eigentlich eine Gruppe, bestehend aus niederländischen und deutschen Jugendlichen.

Das Abenteuer der Rückfahrt verdient auch noch einige Zeilen: Wir konnten im Zug von Gouda nach Utrecht nochmals in ganz engen Kontakt mit vielen Niederländern treten, als wir mit 11 Personen versuchten uns in ein vollbesetztes Zugabteil zu quetschen, bei dem bereits zwei Reisende in der Tür standen. Eigentlich war unser Ziel nicht Utrecht, sondern Arnheim, aber wen stört das, wenn er erfährt, dass dies der vorläufig letzte Zug sei, der an diesem Abend in Gouda halte? (Grund: ein totaler Stromausfall in einem zentralen Bahnhof der Niederlande – freitags, während der Hauptverkehrszeit).

Von Utrecht aus durften wir – dank der Kulanz der niederländischen Bahn – mit einem IC bis Duisburg fahren, ohne Zuschläge zahlen zu müssen. Diesen Luxus feierten wir mit einem Drink am Duisburger Bahnhof, wo wir 45 Minuten auf unseren Anschluss warten mussten, da der IC uns früher als geplant dorthin gebracht hatte. Dass wir Wattenscheid dennoch mit 15-minütiger Verspätung erreichten, lag daran, dass die Regionalbahn den Erwartungen an "deutsche" Pünktlichkeit nicht entsprach.

Nach der gelungenen Reise erklangen noch beim Abschied auf dem Wattenscheider Bahnhof wieder und wieder die Fragen: "Kommen die Holländer auch zu uns?" und "Wann fahren wir wieder hin?"

(Dieser Text ist ein Gemeinschaftsprodukt von: Klaudius Galda, Lukas Michalski, Martin Plonka, Maik Aglebe und Monika Hungwe unter Federführung von Herrn Wiktor; Redaktion und Textverarbeitung: Frau Hölling; HTML-Umsetzung: Stephan Kuhn)

Kommentar der Fachgruppe Niederländisch:

Sicher ist: Auch im nächsten Jahr werden einige unserer Schülerinnen und Schüler wieder zum Sprachdorf-Projekt nach Rotterdam eingeladen werden. Darüber hinaus könnte bald die Möglichkeit bestehen, dieses Projekt zu einem Schüleraustausch mit gegenseitigen Besuchen auszubauen: Im neuen elften Jahrgang kann an der Maria Sibylla Merian-Gesamtschule Niederländisch als neu einsetzende Fremdsprache gewählt werden. Unsere Partnerschule beobachtet diese Entwicklung mit Spannung, denn gemeinsam möchten wir die wechselseitigen Beziehungen intensivieren. Mit einem Kurs, der für eine Woche nach Rotterdam fahren möchte und bereit ist, Gäste aus Rotterdam für eine Woche aufzunehmen, ließe sich so ein Projekt möglicherweise realisieren.

Also: Tot de volgende keer!



zuletzt geändert am 03. Mai 2000
von S. Kuhn & K. Galda
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