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Unterrichtsprojekte:  Krimis aus dem 10. Jahrgang

Kneipenterroristen

Freitag Abend, Privatdetektiv Sam Hotte ging wie gewöhnlich an diesem Abend in seine Stammkneipe. Er zog seinen Mantel und seinen Hut aus und hängte ihn an den vollgepackten Kleiderständer. Sam säuberte noch seine Brille, die von der Kälte beschlagen war. Er setzte sich nun in aller Ruhe links an die Bar, wie gewöhnlich. "Sam, alles klar?" sprach Specki der Wirt. "Ja, es geht so, und bei dir?" "Na ja, in letzter Zeit läuft es hier nicht mehr so gut. Hier gibt es in letzter Zeit zu viele Schlägereien, einige Gäste fühlen sich hier nicht mehr sicher und haben sich eine neue Wirtschaft gesucht. Wenn das so weitergeht, bin ich bald Pleite und muß dicht machen." Der Wirt zapfte Sam dann erst einmal ein Bier und brachte es zu ihm hin. In der gleichen Zeit, als Sam zu einem kräftigen Schluck ansetzen wollte, kam Erwin in die Kneipe. Erwin war bekannt für seine Streitlust. Er setzte sich zwei Plätze neben Sam Hotte und bestellte sich einen Asbach-Uralt. Eine halbe Stunde später kam einer von den wenigen übriggebliebenen Stammgästen herein. Es war Karl. Karl setzte sich zwischen Hotte und Erwin. Erwin hatte inzwischen schon den Arsch voll. Der Wirt sprach mit Karl: "Karl, was darf es sein, das Gleiche wie immer?" "Ja, bring mir einen doppelten Cognac!" "Kommt sofort." Der Wirt ging ein paar Meter weiter, um den Cognac zu holen und stellte fest, daß er keinen mehr hatte. Daraufhin sagte er: "Ich gehe kurz runter in den Keller, um neuen Cognac zu holen." Der Wirt ging die Kellertreppe hinunter, die zwei Meter von der Bar entfernt war. "Hey,"sagte Erwin zum Karl, "was soll das, nur deinetwegen muß der Wirt in den Keller, nur weil du extra deinen Scheißcognac trinken willst." "Ich kann doch nicht wissen, daß er keinen mehr hat." Es entwickelte sich langsam ein Streit. Sam hörte unauffällig zu. Es ging immer heftiger zur Sache. Sie brüllten sich an wie die Bescheuerten. Die ersten Gäste gingen schon schnell raus, denn sie wußten, daß es zu einer Schlägerei kommen würde. Erwin stand auf. Als er gerade ein Messer gezogen hatte, ging das Licht aus. Eine knappe Minute später ging das Licht wieder an. Karl lag tot auf dem Boden mit einem Messerstich im Rücken. Sam erschrak, er sprang vom Hocker. Sam bückte sich zu Karl hinunter und stellte fest, daß er schon mausetot war. Erwin stand daneben. Er war im Gesicht schneeweiß und von seiner rechten Hand tropfte Blut herunter. Der Wirt kam aus dem Keller gerannt und sprach mit aufgeregter Stimme: "Was ist denn hier passiert?" Sam sagte: "Karl wurde ermordet." Sam und der Wirt schauten Erwin an. Erwin stotterte: "I.. i.., ich habe ihn nicht ermordet." "Und wie kommt das Blut an deine Hand?", fragte der Wirt. "Als das Licht ausging, habe ich mich mit meinem Messer aus Versehen in den Finger geschnitten", erwiderte Erwin. Sam überlegte, er setzte sich auf seinen Hocker zurück, trank sein Glas Bier aus, während er grübelte. Sam stand wieder auf und fragte den Wirt:" Darf ich mich hier mal umschauen?" "Na klar, tu dir keinen Zwang an." Sam ging hinter die Bar und schaute in den Kühlschrank. Sam nickte mit dem Kopf begleitet mit einem aha. Dann ging Sam in den Keller. Er kam schnell wieder rauf und wußte wer der Mörder war. Sam sagte zum Wirt: "Du bist verhaftet!" "Ich, Sam werde nicht albern. Ich kann es doch gar nicht gewesen sein, ich war doch im Keller." "Genau, um von dort aus den Strom abzuschalten." "Quatsch, um Cognac zu holen", sagte der Wirt. "Aber du hattest doch noch zwei volle Cognacflaschen im Kühlschrank." Der Wirt war einen Moment lang still. "Scheiße, ich geb es zu, ich war es." Sam sagte: "Aber eins ist mir immer noch schleierhaft. Warum hast du Karl erstochen? Er war doch ein guter Kunde? Wieso hast du nicht Erwin erstochen?" "Es ist so Sam, als Erwin hereinkam, wußte ich sofort, daß es Ärger geben würde. Als sich später noch Karl zu ihm setzte war schon alles klar. Ich ging in den Keller, um den Strom abzuschalten. Dann bin ich hochgerannt und habe Karl bewußt erstochen, damit alle denken würden, daß es Erwin war. Mir waren alle Mittel recht, Hauptsache es gibt keine Unruhestifter mehr in meiner Kneipe, damit es hier wieder besser läuft."

Marcel Sure

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