Kopfzeilen-Logo

 

Unterrichtsprojekte:  Krimis aus dem 10. Jahrgang

Der Alpen-Mord

Montag, 2. Juli, Rainer kroch aus seinem Bett und schaute auf seine Uhr. Es war 10 Minuten nach 11 Uhr. Normalerweise mußte er längst bei der Arbeit sein, aber er hatte sich für einen Monat Urlaub genommen, um mal endlich wieder wegzufahren und seinen Vetter Kazuya Mishima zu besuchen. Kazuya lebt mit seiner Frau Lolita auf einer Alm in den Alpen, weit abgelegen von jeglicher Zivilisation. Nachdem Rainer sich angezogen hatte, ging er erst einmal in seine Küche und machte sich etwas zu essen. Ein wahrlich gefährliches Unterfangen, da wohl kaum ein "Nahrungsmittel" unter dem Verfallsdatum war. Nach diesem nahrhaften Frühstück, nahm Rainer seinen alten Koffer, den er einen Tag vorher gepackt hatte und machte sich auf den Weg zum Bahnhof. Dort angekommen mußte er nicht lange warten, da der Zug nur wenige Minuten nach Rainers Ankunft am Bahnhof ankam. Die Fahrt verlief ohne jegliche Probleme oder Störungen. Angekommen am Bahnhof wurde er schon von Ka Ein Schrei riß Rainer aus dem Schlaf. "Wer macht den so früh am Morgen so einen Lärm?" rief er und eilte nach draußen. Es war Frau Schulze. "Was ist los Stephie?" fragte Lolita, die gerade rausgerannt kam. "D-d-d-da", stotterte Frau Schulze und zeigte auf die Scheune. Die Leute, die sich mittlerweile angesammelt hatten, schauten in Richtung Scheune. Ein toter Körper lag dort im Heu. Völlig bleich, die Augen ganz starr und geweitet, mitten im Brustkorb steckte eine Axt. Eine riesige Blutlache erstreckte sich über das Heu. Ein wahrlich grausamer und unmenschlicher, kalter Anblick. "Weg da! Zur Seite! Laßt mich da ran!", erklang es aus der Menge. Eine kleine dunkelhaarige, unauffällig gekleidete Person trat hervor. Es war Bud Schreinemakers. "Was willst du denn hier?", fragte Almut Schulze. "Ich bin schon seit gestern hier.", antwortete Bud spontan, "Ich bin hergekommen, um mich bei dem alten Schulze zu entschuldigen, doch dies ist wohl nicht mehr möglich. Aber ich kann Euch sagen, wer der Mörder ist! Es ist der da!", er zeigte mit dem Finger auf Rainer, der gerade die Waldlichtung hochkam. Erstaunen und Entsetzen ging durch die Menge. "Er hat Siegfried Schulze umgebracht!" "Warum bist Du dir da so sicher?", fragte Rainer skeptisch. "Ich habe gestern gesehen, wie Siegfried Kazuya geschlagen hat. Es liegt doch wohl auf der Hand, daß Kazuya sich für das Geschehene rächen wollte, außerdem sah ich ihn gestern Abend mit Siegfried." "Das habe ich auch beobachtet!", stimmte Herr Jahwes zu. "Aber das geht doch überhaupt nicht", widersprach Lolita, "Kazuya war doch gestern die ganze Zeit zu Hause, er ging nur nach dem Abendessen...", sie stockte, sie wollte es einfach nicht wahr haben, daß ihr ach so geliebter Kazuya ein Mörder sein könnte. "Hey, noch ist nichts bewiesen!" unterbrach Rainer, "Das sind doch nur plumpe Behauptungen, die du da von dir gibst. Es hätte fast jeder hier sein können. Schulze war nicht unbedingt eine liebenswürdige Person. Geben sie mir noch etwas mehr Zeit um heraufzufinden, wer der wahre Täter ist." Bud war nicht sonderlich begeistert von dem Vorschlag, aber er willigte unter Protest ein. Rainer begann mit den Ermittlungen. Er befragte Kazuya. "Kazuya, es sieht nicht gut für dich aus. Du wurdest von mehreren Leuten beobachtet, wie du mit Herrn Schulze in die Scheune gegangen bist. Wenn du es nicht gewesen bist, warum hast du dies dann getan?" "Ich bin zum alten Schulze gegangen um zu versuchen eine friedliche Lösung für das Waldproblem zu finden. Als wir die auch gefunden hatten, wollte ich Siegfried mein lila Kalb zeigen, das meine Kuh gebar. Doch auf dem Weg zur Scheune wurde ich niedergeschlagen und als ich aufwachte, fand ich mich an der Waldlichtung wieder..." "O.K. Ich gehe dem weiter nach", sagte Rainer und machte sich auf den Weg zur Scheune. Der verstümmele Körper lag etwas zur Seite geschoben am Scheunenboden. Rainer schaute sich die Axt noch einmal an und tatsächlich, es waren Fingerabdrücke am Axtgriff, die er wohl übersehen hatte. Er untersuchte diese Fingerabdrücke, und das Ergebnis erschreckte ihn, es waren Kazuyas Fingerabdrücke. Er machte sich auf den Weg zu Kazuya um ihm diese belastende Nachricht zu überbringen. Auf dem Weg ging er an Bud vorbei. Er machte einen stolzen und irgendwie erleichterten Eindruck. Doch er sah etwas unausgeschlafen aus. Da bemerkte Rainer eine Narbe an Buds Hals. "Woher haben sie die ?" interessierte sich Rainer. Bud stockte: "Wie meinen ?" "Na, die Narbe an ihrem Hals" "Die habe ich schon lange, der alte Schulze hat sie mir verpaßt, als er mich von der Alm jagte." "Die sieht aber recht frisch aus." "Das kann sein, sie ist vor kurzem wieder aufgegangen." Nicht gerade überzeugt von der Antwort ging er weiter in Richtung der Mishimas, als ihm etwas einfiel. Er rannte zurück zur Scheune und schaute sich die Leiche noch einmal genauer an. Auch guckte er sich die Axt noch einmal an. Sie kam ihm bekannt vor, so eine hatte er schon einmal in der Hand besser gesagt in beiden Händen gehalten Es war eine massive Axt, die viel zu schwer war um sie mit einer Hand zu heben. Er versammelte die verbliebenen Mishimas, Familie Jahwes, die Lückes und Bud Schreinemakers in einem Raum, mit der Nachricht, daß er etwas Wichtiges herausgefunden habe. Ruhe trat im Raum ein und Rainer fing an: "Ihr alle denkt wohl, daß Kazuya Mishima den alten Siegfried überfallen und getötet hat, doch dem kann und will ich nicht zustimmen. Er packte unter den Tisch und holte mit Mühe und Not eine große, stabile Metallaxt unter dem Tisch hervor. BANG- Er knallte sie auf den Tisch und sagte: "Kommen wir zur Sache. Herr Schreinemakers, sie sind der jüngste hier. Kommen sie nach vorne und heben sie mal die Axt hoch." Bud trat nach vorne und hob die Axt mit wenig Kraftaufwand hoch. "Nun Herr Jahwes, kommen sie mal nach vorne, und heben sie mal die Axt hoch." Herr Jahwes trat nach vorne und umklammerte die Axt mit beiden Händen. Er bekam die Axt gerade noch so hoch. "Nun, wie sie sehen, hat Herr Jahwes kleine Probleme gehabt die Axt hochzuheben. Er ist genauso alt wie Herr Mishima. Na gut, jetzt könnte es ja sein, daß Herr Mishima etwas stärker ist als Herr Jahwes, doch ihnen ist vielleicht entfallen, daß Herr Mishima vor einigen Jahren von einem wildgewordenen Eber angefallen wurde. Seitdem ist sein linker Arm gelähmt. Wie könnte er dann die schwere Axt gehoben und damit Herrn Schulze niedergestreckt haben? Vielmehr glaube, nein viel mehr behaupte ich, daß Herr Schreinemakers der Täter ist!" Er zeigte in die Richtung wo Herr Schreinemakers gestanden hat, doch er war weg. Er mußte abgehauen sein, als alle gebannt Herrn Zufall zuhörten. So war es wohl eindeutig, wer der Täter war. Kurz danach wurde der Fall an die Polizei weitergegeben. Doch diese hatte wenig Arbeit, denn die Blutreste, die Rainer unter Schulzes Fingernägeln fand, stammten eindeutig von Bud Schreinemakers. Um die Fingerabdrücke von Kazuya an der Axt zu bekommen, mußte Bud sie ihm in die Hand gedrückt haben, als er ihn niedergeschlagen hatte. Der alte Schulze mußte sich gewehrt haben, deshalb hatte Bud auch die Narbe am Hals. Doch der Widerstand hatte keinen Zweck, also nahm sein Leben ein...

...ENDE

  • Sebastian Siwon

Inhaltsverzeichnis   Homepage   

 


zuletzt geändert am 21. Juni 1999    Email an Webmaster                           Maria Sibylla Merian-Gesamtschule 
Lohacker Str. 15, 44867 Bochum